Juri Gagarin über Laika. Dreh dich, Hündchen!

25. April 2010 | By Susan | Filed in: Geschichte.

Juri Gagarin – Laika

Sie war klein und putzig, mit großen Schlappohren und lieben Ohren, und sie war das erste Lebewesen der Welt, das sich die Erde von oben anschauen konnte. Laika, die Hündin, die von den Sowjets 1957 ins All geschossen wurde, wurde zur Heldin, dabei hatte sie selbst herzlich wenig von ihrer spektakulären Reise.

Denn wenige Stunden nach dem Eintritt in die Umlaufbahn der Erde an Bord des Raumgefährts Sputnik machte der Wauwau schlapp und ergab sich der Ewigkeit des körperlosen Daseins. Denkmäler wurden der Hündin viele gesetzt, auf Briefmarken, in Straßennamen, Spielfiguren und Romanen. Und wie das so ist, ließen sich natürlich auch Musiker vom Schicksal des tierischen Weltraumpioniers inspirieren und produzierten mehr oder minder offensichtliche Hommagen an Laika.

Das Elektropop-Trio Juri Gagarin, das ganz auf der Welle des Sowjetretrotrash schwimmt,1 will da nicht zurück bleiben. Ein Song namens Laika reiht sich ohnehin ganz gut ein die anderen Lieder mit Titeln wie Sputnik, Baikonur oder Rabota.

In dem obigen Track entfaltet sich aber überraschender Weise eine wirklich ganz großartige Gedenkmelodie an den Kosmohund. Die Beats und Synthieklänge zwirbeln sich rhythmisch nach oben, dass man meint, der kleinen Hündin bei ihrem Flug ins All zuzuhören. Wie Gebell klingen die elektronischen Klimpereien, die sich in Loops durch den Track ziehen. Und der ist auch so schön kurz, wie das Vergnügen für Laika gewesen sein muss. Das ist keine Imitation, kein einfacher Erinnerungssong, das ist vielmehr, als hätte Laika selbst die Pfote auf’s Keybord gelegt, um sich ihren ganz persönlichen Soundtrack für die Raumkapsel zu schaffen, während diese sich immer weiter Richtung All dreht.

Susan ist Musikressortleiterin bei der STUZ. Ihr Artikel erschien ursprünglich im Rahmen der „Reise durch die Zeit.

  1. mit dem kleinen Unterschied, dass zwei der Bandmitglieder wirklich aus dem ehemaligen Ostblock stammen und sich daher durchaus mit einem gewissen Sinn für Authentizität auszeichnen dürfen []

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