Allie Moss über das Internet. “Everyone loves the internet, right?”

13. Dezember 2010 | By Fabi | Filed in: Informatik.

Allie Moss – Corner (live at the BT-Tower)

Vor zwei Wochen habe ich mir in London die berauschend schottischen Newcomer Aerials Up zusammen mit einer Retro-Ölung von Jonathan Jeremiah gegeben. Die Vorband der Vorband wiederum, von der ich mir gar nicht viel erwartet hatte, war Allie Moss, und sie war es auch, die den bleibenden musikalischen Eindruck in meinem (an musikalischen Eindrücken wirklich nicht armen) Kopf hinterlassen hat.

Die kleine Neuengländerin mit gelockten Haaren, die trotz luftig-zerstreutem Kleinstpublikum ordentlich aufgeregt war, ist nämlich Gänsehautproduzentin. Ihr erster Gig in der alten Welt brachte sie erstmal gut ins Schwitzen, als sie schließlich begann, ihrer Gitarre perlende Töne zu entlocken. Dann der Gesang. Träumerisch lagen sich die Pärchen des Raumes in den Armen und Allies Melodien in den (dazugehörigen) Ohren. Doch zwischendurch immer wieder Unterbrecher: die Aufregung rief bei Allie wohl das Bedürfnis nach Konversation hervor. Konversation über dies und das und dann auch: über das Internet.

“Everyone loves the internet, right?”

“Benutzt ihr das Internet?” wollte sie da lächelnd von den fragenden Gesichtern in der kleinen Menge erfahren. “Also ich meine, so richtig oft? Ich gebe ja auch Musikunterricht und als ich einer achtjährigen Schülerin von den netzlosen Zeiten meiner Jugend erzählte, erklärte die mich nur kopfschüttelnd für ziemlich schräg.” Ja, das Internet, das ist Allie wohl ziemlich wichtig. Doch da die Menge wohl etwas verwirrt dreinschaute, kam dann auch prompt eine Erklärung: “naja, also deswegen bin ich ja auch hier, ich hab da dieses Werbespot-Angebot von dieser Internetfirma bekommen und naja,
es ist halt Werbung, aber ich dachte mir das Internet ist ja schon ’ne ziemlich coole Sache! Everyone loves the internet, right?” Ein Schmunzeln ging durch die Menge und mit “Corner” folgte ein Song, mit dem selbst die Weepies die Herzen der Anwesenden nicht wärmer bekommen hätten.

Eine Woche später läuft Spot samt Song im Kino und einige Youtube-Videos der aufgeregten Allie haben nun schon über hunderttausend Zugriffe. (Noch) nicht so hingegen obiges, welches nur kurz nach besagtem Auftritt in Londons BT-Tower aufgezeichnet wurde.

PS.: Auf wirkliche Infos über’s Internet gefreut? Dafür müsst ihr leider noch auf einen Indiestreber-Artikel der Zukunft warten. Aber der kommt bestimmt …


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