Giraffes? Giraffes! Das Rätsel der langen Hälse.

4. September 2010 | By Jonas | Filed in: Biologie.

Giraffes? Giraffes! – When The Catholic Girls Go Camping, The Nicotine Vampires Rule Supreme

Gleich beim dritten Post herrscht Verwirrung: Gehört das jetzt aufgrund des tierischen Bandnamens zur Biologie – oder wegen dem wilden Gitarrengetappe um dem scheinbar chaotischen Getrommele doch eher in den Mathematik-Unterricht? Überhaupt ist Verwirrung in Anbetracht des obigen Songs ein gutes Stichwort. Damit es nicht zu kompliziert wird, verschieben wir die Mathe-Lektion auf einen anderen Tag und widmen uns ersteinmal einem der merkwürdigsten und rätselhaftesten Tiere der Welt.

Mit bis zu sechs Metern Höhe ist die Giraffe das größte auf dem Land lebende Tier der Welt, und auch ansonsten sind diese Viecher ziemlich einzigartig. Allein schon der Anblick: Diese dürren langen Beine, der massige, beige-braun gemusterte Rumpf und dann als Krönung ein ellenlanger Hals, auf dem ein länglicher Kopf mit abstehenden Ohren und zwei runden Hörnern sitzt. Schon die alten Römer wussten nicht so recht, was es mit den mächtigen Tieren auf sich hat. Sie nannten sie Camelopardalis“, weil sie ihnen wie eine Mischung aus Kamel und Leopard erschienen.

Von Gegnern der Evolutionstheorie werden Giraffen auch gerne als Beweis dafür genommen, dass Menschen und Tiere nur von Gott geschaffen sein können. Denn wieso sonst gäbe es ein Tier, das mit seinem übertrieben langen Hals so anders aussieht als alle anderen und dessen Statur einfach nur unpraktisch wirkt? Da kann doch nur der liebe Gott als Schöpfer dahinter stecken.

Und tatsächlich gaben die langen Hälse der Giraffen den Evolutionstheoretikern zunächst Rätsel auf. Auch heute ist man sich nicht ganz einig, wie sie entstanden sind. Eine Theorie besagt, dass Giraffen mit längeren Hälsen evolutionäre Vorteile hatten, weil sie an die Nahrung in den höchsten Baumkronen der Savannen herankamen. Eine zweite geht davon aus, dass der lange Hals eine Art sekundäres Geschlechtsmerkmal ist. Da männliche Giraffen, wenn sie um fortpflanzungswillige Weibchen kämpfen, ihre Hälse aneinanderschlagen, ist derjenige im Vorteil, der über den längeren und kräftigeren Hals verfügt.

Was gottesfürchtigen Konservativen auf jeden Fall nicht so gut gefallen dürfte: Etwa 50 % der männlichen Giraffen pflegen homosexuelle Kontakte. Da sage noch einer was von wegen unnatürlich…

Dazu ein passender Fun Fact am Rande: Wenn man bei Youtube in das Suchfeld „Giraffes“ eingibt, erscheint als zweiter Vervollständigungsvorschlag „Giraffes Mating“. Aber es sieht ja auch wirklich zu putzig aus:

Weniger schön wird es dagegen, wenn die Tiere gegeneinander kämpfen:

Die Band Giraffes? Giraffes! aus Northampton, Massachusetts, hat sich übrigens nach einem gleichnamigen „Kinderbuch“ benannt. Das stammt von Mark Wassermann und Irene Ng (die es unter dem Pseudonym Dr. and Mr. Doris Haggis-On-Whey geschrieben haben) und gibt vor, endlich die Wahrheit über die Entstehung und die Kultur der Giraffen aufzudecken. Dabei werden eigentlich nur zahlreiche absurde Unwahrheiten und komisch-bizarre Pseudo-Fakten aneinandergereiht, etwa dass die Tiere vom Neptun aus über ein gigantisches Laufband auf die Erde gekommen sind, Latex erfunden haben, nicht an Croutons glauben und über eine mächtige Seeflotte verfügen.1

Das klingt ziemlich abgefahren? Richtig. Und deshalb passt es auch so gut. So schließt sich nämlich der Kreis – zwischen Band, Tier und Buch.

Myspace-Seite von Giraffes? Giraffes!

  1. Falls jemand dieses Buch besitzt oder weiß, wie man in Deutschland dran kommt,  lasst es mich wissen! Ich glaube, ich muss es haben. []

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