Get Well Soon über Seneca. Eine der tragischsten Gestalten der Geschichte.

20. März 2010 | By matze | Filed in: Geschichte.

Get Well Soon – Seneca’s Silence

Zeitlich gesehen ist es diesmal nicht weit, geografisch auch nicht wirklich: Wir gehen nach Rom, ins erste Jahrhundert nach Christus. Das römische Reich, mittlerweile zur Monarchie geworden, hat noch nicht ganz seine größte Ausdehnung erreicht, einer der bekanntesten und gefürchtetsten Kaiser der Geschichte sitzt auf dem Thron: Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus, kurz Nero.

Neben ihm, als einer seiner wichtigsten Berater: Sein maßgeblicher Erzieher, der Philosoph und Schriftsteller Lucius Annaeus Seneca, genannt Seneca der Jüngere. Seneca gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Stoa, einer Philosophischen Richtung, seiner Zeit. (Leider hab ich wenig Ahnung von Philosophie, deshalb gebe ich an dieser stelle ab an die Wikipedia).

Neben seinen eigentlichen Tätigkeiten als Philosoph und Dramatiker war Seneca aber eben auch Erzieher des jungen Nero, bevor dieser den römischen Thron bestieg. Und obwohl einer der wichtigsten Aspekte für Stoiker eine gewisse Gelassenheit ist, war Nero wohl einer der aufbrausendsden und unentspanntesten Menschen aller Zeiten. Irgendwann wollte der Philosoph dann nicht mehr den Kaiser, der sich selbst mehr als Künstler sah, beraten und bat um eine Entlassung aus dem Staatsdienst. Auch wenn Nero dem nicht nachkam, der politische Abstieg war besiegelt. Nach einem gescheiterten Mordanschlag auf den Kaiser, an dem Seneca, nach allem, was man weiß, nicht beteiligt war, wurde ihm aufgrund Falscher Anschuldigungen der Selbstmord befohlen. Und auch wenn der erst im dritten Versuch gelang, das Ende des Seneca war da. Nur seine Schriften werden bis heute gelesen. Trotzdem ist er wohl eine der tragischsten Personen der römischen Politik.

Schön, dass wenigstens Musiker heute noch an den Philosophen denken, zum Beispiel Konstantin Gropper alias Get well Soon. In Seneca’s Silence geht es aber nur am Rande um den Namensgeber. Vor allem aber das Ende scheint eine klare Reminiszenz an jenes des Seneca zu sein:

then lets hope his silence is with us tonight
I’ll bring the poison – can you bring the knife?

Der Post erschien ursprünglich im Rahmen der „Reise durch die Zeit.


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