Imaginary Cities über Kolibris. Das sind nicht 20 Zentimeter – die echten Kerle der Vogelwelt.

3. Februar 2011 | By Dani | Filed in: Biologie.

Imaginary Cities – Hummingbird

über vögel weiß der otto-normal-nicht-ornithologe meist nicht viel. aber bei einer sache quetschten sich sogar die kinder bei „1, 2 oder 3“ mit hoher wahrscheinlichkeit auf das richtige feld. dass kolibris nämlich verdammt klein sind, das weiß man.

werden wir etwas genauer stellt man aber schnell fest: kolibri ist nicht gleich kolibri – und das wurde auch bei deren bezeichnungen bedacht. so richtig mini ist nämlich eigentlich nur die art der „bienenelfen“, die sich mit gerade mal sechs zentimeterlein begnügt (das ist ungefähr die hälfte des videofensters hier). dagegen wirkt der riesenkolibri (bis zu 25cm!) schon fast bedrohlich. Und so gibt es zum beispiel auch schnabeltechnisch riesige unterschiede: der schwertschnabelkolibri besticht mit 10cm schnabel bei 10cm körperlänge, während der kleinschnabelkolibri (5mm vornerum) da etwas bescheidener bestückt wurde. Und das ist auch gut so, denn damit kommen sie sich beim blütencocktail-schlürfen nicht in die quere und können ihre strohhalm-zungen in unterschiedlich große kelche stecken.

Apropos saufen: irgendwie scheinen kolibris die „echten kerle“ der vogelwelt zu sein. Ihre hände sind größer als ober- und unterarm und so können sie fast jede stellung ausführen. Beim fliegen, versteht sich.  Deshalb macht die Brust- und Oberarmmuskulatur bei den kleinen auch gut ein Viertel des Gesamtgewichts aus. So vital ist es ihnen dann auch möglich mit hilfe von 40 bis 50 flügelschlägen pro sekunde mit guten 98 km/h durch die welt zu brummen (das schaffen sie aber nur in der balzzeit, klar). Kein wunder, dass sie da ständig an ihrem eiweiß-blütencocktail nippen. Doch bei aller protzerei haben sie dennoch ein riesiges herz, dass unglaubliche 400 bis 500 mal pro minute schlägt. Kolibri-dame müsste man sein.

Kein wunder also, dass die meisten experten finden, dass kolibris so einzigartig sind, dass sie eben nur einer vogelart zugeordnet werden: den kolibriartigen vögeln. die gibt es im übrigen nur in amerika. und da bei so einem kleinen körperchen nicht viel mit winterspeck zu machen ist, leben die meisten kolibris in südamerika, immer schön in äquatornähe, amazonas, chile und so. Ein paar mutige artgenossen haben sich bis in den südwesten der usa getraut . Nur einer von ihnen wollte mal was frisches und lies sich im nicht allzu warmen osten von kanada nieder. Vielleicht gefiel ihm auch, dass im englischsprachigen raum die kinder bei „1, 2 or 3“ auf das feld mit dem lustigen wort „hummingbird“ hüpfen. Oder einfach wegen der guten musik aus dem großen land im norden. denn wenn es einer wissen muss, dann ja wohl der dort lebende rubinkehlkolibri.

Ein paar tausend kilometer weiter westlich von ihm, genauer in winnipeg (manitoba), traf vor einiger zeit eine weitere (auch nicht gerade riesengroße) rubinkehle namens Marti Sarbit einen talentierten musiker names Rusty Matyas. Zusammen sind sie nun als Imaginary Cities in europa unterwegs und vergnügen das publikum mit romantisch-tanzbarer popmusik. direkt im ohr bleibt „hummingbird“ (von der gleichnamigen EP). warum der piepmatz in diesem lied allerdings weiblich ist, das ist aus ornithologischer sicht fragwürdig.

noch zu sehen sind sie hier:

03.02. Hamburg, Gruenspan Club
04.02. Berlin, Privatclub
05.02. Köln, Werkstatt

Imaginary Cities – Hummingbird EP (2011, Grand Hotel van Cleef/Finetunes)

ende februar erscheint1 ihr debütalbum „temporary resident“.

  1. in Kanada []

Tags:

Comments are closed here.