Harlem Shakes – Niagara Falls
Als ich im Februar und März diesen Jahres in Nordamerika unterwegs war, standen die großen Städte im Mittelpunkt. Ein Naturschauspiel durfte natürlich nicht fehlen, bewegte sich die Reise doch fast ausschließlich in der Nähe der großen Seen: Die Niagara-Fälle.
Mit nicht einmal sechzig Metern sind die drei Wasserfälle an der Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Kanada zwar nicht besonders hoch, doch mit bis zu 6000 m³ Wasserdurchfluss pro Sekunde die wasserreichsten Fälle Nordamerikas. Schon aus mehreren hundert Metern Entfernung hört man das Tosen des Wassers, und die Luft ist quasi permanent von einem leichten Nieselregen durchsetzt. Und das, obwohl ein nicht geringer Teil des ursprünglichen Wasserzuflusses zur Stromgewinnung benutzt wird.1
Heutzutage sind die Wasserfälle natürlich sehr touristisch. Man kann zum Beispiel mit der „Maid of the Mist“ ganz nah an die Fälle heranfahren – was noch beeindruckender sein soll als der Blick von oben, für uns, die im Winter da waren, aber nicht möglich war, und unter einem Teil der Wasserfälle herspazieren. Natürlich gibt es auch jede Menge Hotels, Casinos und überteuerte Restaurants auf beiden Seiten.
Viel besser ist es aber, ins Umland zu fahren2, denn die Niagara-Halbinsel ist wunderschön. Der angeblich beste Wein Kanadas wird hier angebaut, und zwischen und in den kleinen Städtchen in der Gegend findet man jede Menge gemütliche Bed & Breakfasts und dergleichen.
Viel schöner als ich das gerade getan habe, haben das auf ihrem 2009er Album „Technicolor Health“ die Harlem Shakes beschrieben:
Niagara Falls, your beauty calls
You taught me all I need to know
Always awake, you break and break
And crash and crash, and flow and flow
„Niagara Falls“ heißt der Song passenderweise, und er beziehungsweise der Fakt, dass ich kurz vor der Reise einen Song zum Thema auf ein Mixtape für meine Freundin packen wollte, war es, was mich auf die Band Harlem Shakes aufmerksam machte. Leider zu spät: Schon kurz nach dem Release von „Technicolor Health“ löste sich die Band auf.
Trotzdem lief die Platte diesen Sommer bei mir rauf und runter. Zu ihren besten Zeiten begleitete die New Yorker Band unter anderem Passion Pit auf Tour, und man kann durchaus sagen, dass das eine passende Kombination war. Denn genau wie Passion Pit spielten die Harlem Shakes wunderbaren Indiepop mit leichten Elektro-Einflüssen – auf jeden Fall catchy, aber weder nervtötend noch langweilig.
Und vor allem bei „Niagara Falls“ gefällt auch der Text. Nicht nur der oben aufgeführte Refrain, auch Textzeilen wie „But I can find you in Poughkeepsie/Drive all night til the names ring new“ sind ziemlich großartig – zumal Poughkeepsie neben Albuquerque zu meinen Lieblings-Städtenamen gehört. Aber das führt jetzt dann doch zu weit.
Harlem Shakes – Technicolour Health (2009, Gigantic Music)
- Nicht weit von den Fällen entfernt kommt man deshalb auch an gewaltigen Wasserkraftwerken vorbei, die ebenfalls besichtigt werden können. [↩]
- wobei ich hier nur für die kanadische Seite sprechen kann [↩]
Tags: Harlem Shakes, Passion Pit
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