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in 80 liedern an 80 tagen um die welt. tag 41: kambodscha

von | 20.Dezember 2007

[youtube 1eyROvw6zbY]

dead kennedys – holiday in cambodia (live)

heute haben wir einen besonders weiten weg zurückgelegt, vorbei am asiatischen kontinent, indien und den indischen ozean überflogen. um anzukommen in einem land, bei dem man sicherlich nicht zuerst an urlaub denkt: kambodscha.

dass das leben dort kein zuckerschlecken war, kann man schon dem song der hardcore punk-pioniere dead kennedys entnehmen. das kleine land zwischen thailand und vietnam war seit ende der 60er jahre schauplatz zahlreicher stellvertreter- und bürgerkriege. im rahmen des vietnamkrieges flogen amerikanische b-52 bomber von 1969 bis 1973 unzählige flächenbombardements, um versteckte vietcong-kämpfer auszuschalten, töteten dabei allerdings hauptsächlich kambodschanische zivilisten. insgesamt starben mindestens 200.000 menschen.

1975 eroberten die roten khmer unter der führung von pol pot die hauptstadt phnom penh und führten jahrelang eine schreckensherrschaft sondergleichen. sie wollten kambodscha in einen totalitären agrarstaat umwandeln, deshalb wurde die gesamte stadtbevölkerung aufs land vertrieben. wer sich in seinem haus versteckte oder auch nur intellektuell aussah, etwa weil er eine brille trug, wurde getötet. nach einer woche war phnom penh eine geisterstadt. die todesstrafe war die einzige strafe, die es noch gab. „verdächtige“ wurden entweder direkt erschossen oder in ein foltergefängnis gebracht. insgesamt fielen den roten khmer je nach schätzung 2 bis 3 millionen kambodschaner zum opfer.

obwohl kambodscha heutzutage eine demokratische konstitutionelle monarchie ist – aufgearbeitet wurde diese blutige vergangenheit nie richtig, viele mörder von damals laufen noch heute frei herum. was überrascht, und womit wir wieder zum anfang zurückkommen: 2006 betrug die zahl der touristen 1,7 millionen, die devisen, die durch sie ins land kamen, machten 12 % des bruttosozialproduktes aus. don’t forget to pack a wife…

morgen sind wir übrigens in der stadt, in der man besser keine vögel füttern sollte.


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