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Biffy Clyro im Schlachthof Wiesbaden. Die Drei-Mann-Naturgewalt.

von | 12.Dezember 2009

„Bifi was?!“ – Wenn man Leuten erzählt, dass man auf ein Biffy Clyro-Konzert geht, erntet man meist verwirrte Gesichter. Zugegeben, mit diesem Namen haben es sich die drei bärtigen Schotten nicht leicht gemacht. Doch dafür tourten sie in den vergangenen Jahren quer um die Welt und spielten auf so ziemlich jeder Bühne, die ihnen angeboten wurde, egal ob groß oder klein. Und langsam stellen sich auch in Deutschland erste Erfolge ein. Nachdem sie 2008 bereits die kleinere Räucherkammer ausverkauften, waren sie jetzt auf ihrer derzeitigen Tour in der großen Halle im Schlachthof Wiesbaden zu Gast.

Schon bei dem ersten Riff des Openers That Golden Rule wird dabei klar: Biffy Clyro sind keine Band, sondern eine Drei-Mann-Naturgewalt. Über die Jahre haben sie ihr Zusammenspiel als Powertrio perfektioniert, aber wirken dennoch nie auch nur ansatzweise routiniert. Der Sound kommt druckvoll und klar aus den Boxentürmen, dazu gibt es eine exakt auf die Musik abgestimmte Lichtshow. Für den Bombast, der auf ihren Alben Bläser und ganze Orchester sorgen, reichen live Gitarre, Bass und Schlagzeug. Wer waren nochmal gleich Muse?

Biffy Clyro vereinen vertrackte Progrock-Riffs mit hymnischen Mitsing-Refrains und spielen selbst komplizierte Songs so locker und souverän, als sei es das einfachste auf der Welt. Man merkt ihnen ihre über die Jahre gewonnene Bühnenerfahrung an, ebenso wie den bedingungslosen Willen, das perfekte Rockkonzert zu schaffen. Die Songs klingen live roher und wilder als auf Platte und scheinen sich gerade dort ganz zuhause zu fühlen.

Zum großen Teil spielen Biffy Clyro die zahlreichen Hits ihrer letzten beiden Alben „Puzzle“ und „Only Revolutions“. Aber auch ältere Songs wie etwa Justboy vom Debüt „Blackened Sky“ werden perfekt heruntergerockt und vom Publikum begeistert aufgenommen. Mittendrin sorgt dann die auf Akustikgitarre dargebotene Ballade Machines für Gänsehaut.

Überhaupt lässt sich das Publikum im Schlachthof von der auf der Bühne freigesetzten Energie nur zu gern anstecken und will nach Love Has A Diameter gar nicht mehr mit dem „Wooooooaaah!“-Gröhlen aufhören. Die Band nimmt es freudig und geschmeichelt zur Kenntnis. Zwischenansagen machen sie kaum, und wenn doch, dann ist brockenhaftes Deutsch das Mittel der Wahl: „Macht’s euch Spaß?“ Ja, macht es!

Wenn es in der Musikwelt nur ein Fitzelchen Gerechtigkeit gibt, dann wird diese Band noch richtig groß. Und niemand wird beim Namen Biffy Clyro mehr an eingeschweißte Salami denken.


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file under: live und in farbe | 1 kommentar »


ein kommentar zu “Biffy Clyro im Schlachthof Wiesbaden. Die Drei-Mann-Naturgewalt.”

  1. BenniBlog (Benjamin Runge) meint:
    12.Dezember 2009 at 2:53 pm

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    Die Drei-Mann-Naturgewalt: [link to post]

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