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drei tage krach! der ultimative southside-festivalbericht (teil 1)

von | 24.Juni 2008

ich bin wieder zurück – immer noch sonnenverbrannt, aber dafür geduscht und ausgeschlafen. zurück von einem wochenende voller sonnenschein, musik, feierei und „crazyness“ (s. väth). eigentlich war es sogar mehr als ein wochenende, denn losgefahren sind wir schon donnerstag am späten nachmittag, was auf jeden fall eine gute entscheidung war. zwar war erst gegen 1 uhr in der nacht auf freitag das gesamte gepäck am zelt, aber das folgende frisch gezapfte feierabendbier und die vorfreude auf das musikalische programm ließen uns alle strapazen vergessen.

über das southside an sich muss ich wohl nur wenige worte verlieren, denn inzwischen gehört es ja zu den größten und etabliertesten festivals in deutschland, und das sicher nicht zu unrecht. dieses jahr war übrigens zehnjähriges jubiläum und 50.000 leute pilgerten zum ehemaligen militärflugplatz in neuhausen ob eck.

die erste band, die ich mir am freitag angeguckt habe, waren panteón rococó, eine nette ska-kapelle aus mexiko. ein guter einstieg und genau das richtige für einen sonnigen nachmitttag, allerdings habe ich schon bessere auftritte von ihnen gesehen. danach ging es weiter zu the cribs auf die zeltbühne. ich mag die band gerne, allerdings hatte sie leider trotz ausgedehntem soundcheck einen ziemlich schlechten sound, so dass man hits wie „don’t you want to be relevant“ teilweise erst erkannt hat nachdem sie schon halb vorbei waren. schade drum. „men’s needs“ und „i’m a realist“ gingen dennoch ab.

als nächstes auf dem programm standen flogging molly, zu deren irish folk-punk ich mir einige ansehnliche blaue flecken geholt habe. eine lustige und symphatische truppe um den frontmann dave king, der die deutschen fans am liebsten mit einem derben, aber sicherlich nett gemeinten „bastards!“ anredetete. nach dem auftritt war dann erstmal eine kleine verschnaufpause nötig, und den idealen soundtrack dazu lieferten sigur rós. das soll jetzt keineswegs abwertend klingen, die band hat es auf alle fälle drauf. und es war schon schön anzusehen, wie der gitarrist sein instrument mit einem geigenbogen strich, während der bassist mit einen drumstick spielte. passend dazu auch der konfettiregen am ende des konzerts. viel mehr ist bei mir jedoch auch nicht hängen geblieben vom auftritt, aber ich glaube ich sollte mich mal näher mit dem werk der isländer auseinandersetzen, denn interessant klangs schon.

konfettiregen bei sigur rós

und nun kommen wir auch schon zum ersten headliner des festivals: radiohead. meines wissens mit gut 106 mio. plays nach den beatles die meistgehörte band bei last.fm. und nach der internetveröffentlichung ihres letzten albums in rainbows, ohne plattenfirma und zum selbst auswählbaren preis, waren sie ja auch wieder in aller munde. sicherlich ein geschickter schachzug und auch eine art pionierleistung. auf jeden fall erwartete man heute und hier etwas besonderes von den fünf engländern um thom yorke. und diese erwartungen wurden nicht enttäuscht, im gegenteil: das konzert war wirklich grandios!

auf der bühne hingen meterlange metallstangen, die je nach song in unterschiedlichen farben beleuchtet wurden, auf der leinwand sah man aus vier verschiedenen kameraperspektiven, die auch stets wechselten, gleichzeitig die einzelnen bandmitglieder. doch nicht nur fürs auge wurde einiges geboten. ich glaube ich habe noch kein livekonzert erlebt, bei dem der sound so perfekt war (und ich war schon bei einigen konzerten). jedes instrument hatte genau die richtige lautstärke und den richtigen klang. so entfalteten die größtenteils ruhigeren songs eine geradezu hypnotische wirkung – eigentlich musik zum augenschließen, aber dann hätte man ja die irre light show verpasst. daneben gab es allerdings auch ausbrüche wie das fulminante „the national anthem“ oder „just“.

radiohead in grün

einziger wermutstropfen war, dass sie – aus mir nicht verständlichen gründen – „karma police“ nicht gespielt haben. ebensowenig übrigens wie ihren ersten großen hit „creep“, aber der hätte auch wirklich nicht reingepasst in dieses konzert. die frage, die danach in meinem kopf herumschwirrte: kann dieser auftritt auf dem southside 2008 noch getoppt werden? um es vorwegzunehmen, er konnte es trotz vieler weiterer highlights nicht. ich kann wirklich nur jedem, der die chance dazu hat, empfehlen sich diese band unbedingt anzuschauen!

inzwischen war es viertel vor eins, und ich begab mich nochmal ins zelt, um mir den letzten act des tages anzusehen: nada surf. die ersten 20 minuten hatte ich leider schon verpasst und außerdem war ich bereits so fertig, dass ich mir nach kurzer zeit das wirklich gute konzert nur noch im sitzen zu gemüte führen konnte. dieser zustand änderte sich allerdings schlagartig bei den letzten beiden liedern: „always love“ und „blankest year“, zwei songs für die ewigkeit, bei denen man einfach nicht anders kann als sie lauthals mitzusingen. und so fand der erste abend seinen wirklich gelungenen abschluss.

morgen gehts dann weiter mit jeder menge party und einer ominösen grauen strähne…

(alle fotos sind von sarah, der hiermit herzlich gedankt sei!)


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ein kommentar zu “drei tage krach! der ultimative southside-festivalbericht (teil 1)”

  1. Southside 2008, die Anderen at andisblog meint:
    26.Juni 2008 at 5:49 pm

    […] “3 Tage Krach!” blickt jonas in Teilen zurück auf das Southside – bisher Teil 1 und […]