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rocco del schlacko 2009. die kleinen dinge. (Teil 2: Samstag)
von matze | 22.August 2009
Samstag ging es nach einer nachmittäglichen Erfrischung – ich glaube, ich hatte mich erst einmal in meinem Leben mehr über eine Dusche gefreut – im Freibad in Riegelsberg, ging es am späten Samstagnachmittag dann auch musikalisch weiter auf dem Rocco. Zwar haben wir wieder die eher unbekannteren Bands ausgelassen1 und waren damit erst verhältnismäßig Späß wieder vor der Bühne anzutreffen.
Los ging es für uns dann auch erst mit den Kilians. Die Kilians hatte ich vor einem knappen Jahr ja schon einmal live gesehen, und damals konnten sie mich schon nicht hundertprozentig überzeugen. Es ist wie so oft bei jungen gehypten Bands: Die Songs sind beileibe nicht schlecht, aber eben nichts neues – und es gibt genügend Bands, die es einfach besser machen. Trotzdem war es ganz nett, zumal die Sonne wieder bzw. immernoch schien.
Zebrahead haben wir dann wieder ausgelassen und sind erst wieder auf das Festivalgelände gegangen, als Enter Shikari auf der Bühne standen. Mein kleiner Bruder hatte mir die Band ans Herz gelegt, und auch wenn ich sonst in musikalischen Sachen nicht auf ihn höre, wollte ich ihm dieses mal den Gefallen tun. Und es hat auch durchaus Spaß gemacht, auch wenn mein Hemd während dem Auftritt ruiniert wurde2. Ich werde mir die Musik zwar auch in Zukunft nicht refelmäßig anhören, aber auf einem Festival, bei dem es eh nur eine Bühne gibt, ist so etwas durchaus zu ertragen.
Abgeschlossen wurde der Tag dann von zwei Acts, bei denen ich mir immer unsicher bin, wie ich sie finden soll. Zuerst Mia. Die meisten unserer Zeltgruppe ließen auch diesen Auftritt aus, wie sowieso die meisten Menschen über 18. So standen außer uns fast nur Päärchen um die 16 vor der Bühne, auf der die Berliner Band ihr Programm runterspielte. Mieze, die Sängerin, hatte dabei einmal mehr ein sehr seltsames Kostüm an, und zusammen mit der Lightshow hatte sie (zumindest auf dem LCD-Bildschirm neben der Bühne) hin und wieder etwas aus einem Leni Riefenstahl-Film. Wir sind dann auch noch vor Ende des Auftritts weiter nach hinten, um uns ein bisschen zu stärken und auszuruhen. Das einzige, was mir der Auftritt gebracht hat, war, dass ich nun endlich relativ sicher weiß, ob ich Mieze für eine tolle Frau halte oder nicht. Und ob ich Mia. für eine gute Band halte oder nicht.
Farin Urlaub hat bei mir einen ähnlich schweren Stand, aber auf eine etwas andere Art. Ich glaube einfach, sein Publikumsbeteiligungsfetisch ist nur etwas für Menschen unter 20 und Menschen über 35, die noch einmal jung sein wollen. Versteht mich nicht falsch. Die Musik war wirklich gut (zwar nicht so gut wie die Ärzte-Sachen bis Geräusch), aber es nervte ein wenig, dass zu jedem Lied ein Tanz einstudiert werden musste. Und das Lied Zehn, dass er in gleich zwei Varianten spielte, ist mit Abstand der schlechteste Song, den einer der Ärzte jemals geschrieben hat.
Nachdem es wieder einmal relativ lange gedauert hatte, bis alle vom Festivalgelände runter waren, ging es noch einmal zur Party-Area. Dort lief aber die selbe Musik wie am Tag vorher. Nein, nicht die selbe Musikrichtung, sondern wirklich die selbe Musik, die selben Lieder. In der selben Reihenfolge wie am Abend vorher – mit einigen wenigen Ausnahmen. Und das trotz zwei DJs am Pult. Trotzdem war es dort wieder ganz nett.
Und auch das Festival wird mir insgesamt in guter Erinnerung bleiben.
künstlerkollektiv: baddies, die ärzte, enter shikari, Farin Urlaub Racing Team, kilians, mia., zebrahead
file under: Festivalsommer 2009, live und in farbe | 3 kommentare »
22.August 2009 at 6:26 pm
baddies waren echt super, von denen wird man noch hören, prognostizier ich mal.
deiner meinung zu farin urlaub widerspreche ich allerdings fundamental…
23.August 2009 at 11:06 am
der farin urlaub meinung widerspreche ich auch kolossal… rustikal. der mann und seine band waren absolut klasse, nicht wegen seines publikumsbeteiligungsfetisches sondern trotz. es ist richtig, dass man sich manche dieser aktionen inzwischen sparen könnte. aber so lange es genügend menschen gibt, denen dieser ferienclub-animations-kram gefällt und die stimmung dadurch im publikum hoch gehalten wird, kann ich das nicht schlecht halten. die songs waren alle eine band. großartig finde ich, dass er immer wieder tolle b-seiten perlen ins programm einführt und zehn ist und bleibt bei einem farin urlaub racing team konzert pflicht und highlight. die zweite version von zehn spielt er nicht immer sondern oft als wertschätzung ganz besonderer publikumsbeteiligung ;0)
28.November 2009 at 8:30 pm
hi