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Karpatenhund – Der Name dieser Band ist Karpatenhund. platten aufholen #5.

von | 30.November 2009

Das erste Karpatenhund-Album vor 2 Jahren war ja für mich eine der größten Enttäuschungen des Jahres 2007. Zu überproduziert fand ich es – der Sound passte nicht zur eigentlichen Stimmung der Lieder. Bei Der Name dieser Band Ist Karpatenhund, dem im August erschienenen neuen Album, sieht das ganze dann schon wieder anders aus.

Zwar fehlt auch hier die Leichtigkeit aus der Zeit vor dem Debutalbum, aber dieses Mal passt alles zusammen. Denn das ganze Album klingt wesentlich dunkler und, nun ja, erwachsener als noch vor zwei Jahren. Das schließt nicht nur die Texte ein – statt „Sie werden alles versuchen, werden nett zu uns sein, sie werden uns bedrohen, und sie werden uns anschrein!“ (Gegen den Rest) und „Ich mag, wie du dich anziehst, mich in deinen Bann ziehst“ (Zusammen verschwinden) heißt es jetzt zum Beispiel „Was ich anfass geht kaputt. Was ich will hab ich schon vergessen.“ (Hier wächst nie wieder was) oder „Ich habe meine Seele an den Teufel verkauft, zumindest die Teile, die ich selber nicht brauch.“ (Lost Weekend) – sondern natürlich auch die Musik und den Rest des Sounds. Zum einen nervt Claires Gesang nicht mehr so wie früher, und zum anderen haben Karpatenhund den Kinder-Indie-Habitus abgelegt. Nur ganz wenige Songs klingen noch nach den „alten“ Karpatenhund. Stattdessen werden hier und da sogar mal die 80er zitiert, zum Beispiel beim schon erwähnten Lost Weekend – und selbst das klingt überraschend stimmig. Und ein Atmosphärisch so passenden Rahmen wie Anfang (Black Box Recorder) und Ende (Rauschen) kann sonst kaum ein deutsches Album der letzten Jahre vorweisen.

Es mag sein, dass sich ein paar Fans des wesentlich unbeschwerteren ersten Albums mit Der Name dieser Band ist Karpatenhund nicht anfreunden können. Mir aber gefällt, was ich höre. Aber vielleicht liegt das ja auch daran, dass ich ein bisschen älter bin als die meisten Karpatenhund-Fans.

Karpatenhund – Der Name dieser Band ist Karpatenhund (2009, Wanderton/Rough Trade)


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