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Das Jahrzehnt aus Sicht der indiestreber. Teil 1: Matzes 2000

von | 1.Dezember 2009

Fast 10 Jahre ist es mittlerweile her, dass einige Menschen Panik schoben. Die Computer könnten nicht mehr funktionieren, wenn das Jahr 2000 anbricht, und die Welt wäre im Chaos untergegangen. Zum Glück – und wie zu erwarten – kam es ganz anders. Und das erste Jahrzehnt mit der großen 2 am Anfang ist nähert sich dem Ende. Grund genug, einmal zurückzublicken.

2000 war ich gerade einmal 14 Jahre alt und musikalisch gesehen genau in meiner Hiphop-Phase.1 Und so verwundert es auch nicht, was damals in meinem CD-Player lief.

Meine Lieblingsplatte damals

Eigentlich sollte hier Dr. Dres Meisterwerk 2001 stehen, bis heute wohl eine der besten Amerikanischen Rap-Platten überhaupt. Leider ist das Album aber schon 1999 erschienen – ich habe extra nochmal nachgeguckt. Nur in mein Plattenregal fand sie erst im Jahr 2000. Also sind es wohl eine deutschsprachige Rapplatte, die mein Album des Jahres gewesen wäre. Und auch sie halte ich bis heute für eine der besten Ihrer Art. Es geht um Neo.Now von Fünf Sterne deluxe. Darauf enthalten ist nicht nur das vielleicht einzige, mindestens aber beste, gerappte Hörspiel (Auf der Yacht nach Doktor Hossa, siehe unten), sondern auch die Vorwegnahme der Vermischung von Rap und Elektronischer Musik (Stop Talking Bull), mit der Deichkind später so erfolgreich geworden ist.

Mein Lieblingssong damals

Weiter geht es mit Rap 2000 war ja noch lange vor Aggro Berlin und Konsorten – der deutsche Rap war noch brav. Bis auf einige wenige Ausnahmen. Und als pubertierender Junge in der Kleinstadt mag man dann eben auch diese Musik – in diesem Fall Creutzfeld und Jakob2 zusammen mit King Kool Savas und Fehdehandschuh. Die Savas-Strophe kann ich bis heute mitrappen.3


Creutzfeld & Jakob feat. King Kool Savas – Fehdehandschuh

Heuer sehen meine Vorlieben dann aber doch etwas anders aus. Meine Hiphop-Phase ist schon länger vorbei, als sie angedauert hat und ich höre heute ganz andere Sachen als damals – und zwar natürlich auch aus dem Jahr 2000.

Die Alben des Jahres – aus heutiger Sicht

Das Problem an solchen Listen ist ja immer, dass sie nur eine Momentaufnahme darstellen – das wird man auch gegen Ende unseres Jahrzehntrückblicks sehen.4 Zum Beispiel höre ich im Moment als einziges Album aus dem Jahr 2000 Mass Romantic von den New Pornographers auf Dauerrotation – aber ist das wirklich das beste Album des Jahres? Ich bin mir nicht sicher. Das zweite Problem: Mir ist in den meisten Fällen relativ egal, in welchem Jahr ein Album erschienen ist – und so war das Suchen nach passenden Alben für die folgende Liste sehr schwierig – und vergessen hab ich garantiert pro Jahr mindestens ein Album.

Na ja, sei es drum, ich habe mich dann doch für Mass Romantic entschieden. Es ist schließlich a) das Debutalbum einer meiner Lieblingsbands und b) enthält es einige meiner Pornographers-Lieblingssongs.5 Und je mehr ich drüber nachdenke – und je häufiger ich das Album höre – desto gerechtfertigter finde ich meine Entscheidung.

Auf den Plätzen folgen – ungeordnet:

Die Songs des Jahres – aus heutiger Sicht

Natürlich gelten für die Songs die gleichen Probleme und Einschränkungen wie für die Alben. Vielleicht sogar noch mehr, denn ein Lied ist schneller übersehen als ein Album. Trotzdem hab ich auch hier versucht, eine zumindest für mich mehr oder weniger lange gültige Liste zu erstellen. Ob’s geklappt hat, weiß ich natürlch nicht.

Blank Wave Arcade von The Faint hat es ja bei den Alben nur auf die „weiteren Plätze“ geschafft. Dass es überhaupt so weit oben ist, liegt vor allem an einem Song: Worked up so Sexual. 5 Jahre nach erscheinen war er es, der mich mit elektronischer Indie-Musik sozialisierte – zusammen mit ein paar wenigen anderen Songs. Aber wer hätte das 2000 schon wissen können?

the Faint – Worked up so sexual

Auf den Plätzen:

Video des Jahres

2000 gab es noch richtiges Musikfernsehen. So richtig mit Musikvideos und teilweise sogar intelligenten Moderatoren. Heute ist das undenkbar – leider.

Das beste Video des Jahres 2000 – keine Ahnung, ob es sich dabei um ein offizielles oder inoffizielles Video handelt – hab ich allerdings erst letztens entdeckt. Da, wo man heute die meisten Musikvideos findet: Im Internet.

Fünf Sterne Deluxe – Auf der Yacht nach Doktor Hossa

Konzert des Jahres

Leider muss zumindest bei mir diese Kategorie noch ein paar Jahre aussetzen, da ich auf mein erstes nennenswertes Konzert erst 2004 gegangen bin.

  1. Auch wenn ich weiß, dass es eigentlich falsch ist, verwende ich Rap und Hiphop als Synonyme. Man verzeihe mir dies. []
  2. allein schon der Bandname []
  3. Naja, fast []
  4. obwohl sich mein Musikgeschmack in den letzten 2 Jahren nur wenig verändert hat, werden meine Listen anders aussehen als 2007 und 2008 []
  5. namentlich Letter from an Occupant und My Slow Descent into Alcoholism []

künstlerkollektiv: , , , , , , , , , , , , , , , , ,

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