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the new pornographers – together. Glam-Rock, Ohrwürmer und Balladen – und noch viel mehr.
von matze | 4.Mai 2010
Die Gäste waren groß angekündigt: Unter anderem sind Zach Condon (Beirut), Annie Clark (St. Vincent) und Will Sheff (Okkervil River) auf Together, dem fünften New Pornographers-Album, zu hören. Aber wirklich auffallen tut keiner der drei. Das mag daran liegen, dass die Rumpfband der Pornographers schon aus acht Leuten besteht, oder – was wahrscheinlicher ist – dass diese acht Musiker sowieso jeden Gast in den Schatten stellen.
Eines der besten Dinge bei den New Pornographers ist, dass die drei wichtigsten Bandmitglieder, Neu-Woodstocker Carl Newman, Dan Bejar1 und die wohl bekannteste Solokünstlerin der Band, Neko Case, außerhalb der Band ziemlich unterschiedliche Musik machen. Es kreist alles irgendwie um das weite Feld Indie-Pop, aber ein A.C. Newman-Album klingt dann doch ganz anders als eins von Neko Case oder gar die neueste Destroyer-Ep. Entsprechend abwechslungsreich klingen so regelmäßig auch die New Pornographers-Alben. Auch dieses Mal.
Der Opener The Moves und das schon bekannte Your Hands (together), zum Beispiel, weisen noch einen letzten Rest Glam Rock auf. Für sich genommen sind es keine schlechten Songs, können aber mit dem Rest des Albums größtenteils nicht mithalten. Denn das, was sonst auf dem Album zu hören ist, gehört mit zu dem schönsten und besten, was 2010 bisher erschienen ist (und wahrscheinlich erscheinen wird): Silver Jenny Dollar ist der beste Song, den Dan Bejar mindestens seit dem 2003er Testament to Youth in Verse (auf Electric Version) für die Pornographers geschrieben hat. Sein Refrain, mit Background-Gesang von A.C. Newman und seiner Nichte und neuestem Bandmitglied Kathryn Calder, dürfte die nächsten Wochen nicht mehr aus meinem Kopf gehen. Mit Valkyrie and the Roller Disco ist auf dem Album auch wieder eine wunderschöne mehrstimmig gesungene Ballade enthalten, und My Shepherd, das wohl dunkelste Stück auf der Platte, begeistert mit einem Bläser-Solo. Dazu gibt es dann noch ein paar Stücke, die irgendwie typisch nach Pornographers (z.B. die erste Single Crash Years) bzw. nach dem jeweiligen Nebenprojekt des Songwriters klingen (If you can’t see my Mirrors könnte genausogut auf einem Destroyer-Album sein), die nichtsdestoweniger tolle Songs sind.
Vielleicht sind es auch sie, die das Album so gut machen: Bei einer so großen Band muss man ja immer Angst haben, dass ein Album ziemlich ausfranst und kein roter Faden mehr zu erkennen ist. Die Pornographers haben es auf Together einmal mehr geschafft, trotz sehr unterschiedlicher Songs diesen roten Faden zu finden.
The New Pornographers – Together (2010, Matador/Beggars Group/Indigo)
- um den es ja erst vor ein paar Tagen hier bei indiestreber ging. [↩]
künstlerkollektiv: a.c. newman, beirut, Destroyer, neko case, okkervil river, St. Vincent, the new pornographers
file under: platten | Kommentare deaktiviert für the new pornographers – together. Glam-Rock, Ohrwürmer und Balladen – und noch viel mehr.
kommentare verboten. was wir schreiben, stimmt auch.